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Rückblick auf die Abschlusskonferenz des ALTERNA-Kleinprojekts
Am Montag, den 13. Dezember 2021 fand die Abschlusskonferenz des Projekts ALTERNA statt. Im Rahmen dieses Projekts arbeitete eine deutsch-französische Expertengruppe seit September 2020 zusammen um innovative alternative Maßnahmen zur Unterstützung der Familien auf beiden Seiten des Rheins zu identifizieren und analysieren. Das Kleinprojekt ALTERNA wird vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) im Rahmen des Programms Interreg (V) Oberrhein kofinanziert.
Die online via Zoom stattfindende Konferenz, die mehr als 40 Teilnehmenden zusammenbrachte, wurde von Anne Thevenet, der stellvertretenden Direktorin des Euro-Instituts und Koordinatorin des Projekts, moderiert und geleitet. In seiner Eröffnungsrede hob Frank Scherer, Landrat des Ortenaukreises, die Wichtigkeit der deutsch-französischen Zusammenarbeit insbesondere im Bereich des Kinderschutzes hervor, denn Familien halten nicht an der Grenze, sie leben grenzüberschreitend und diese müssen auch dementsprechend begleitet werden. Dann stellten die wissenschaftlichen Koordinatoren des Projekts, Sibylle Fischer der Evangelischen Hochschule Freiburg und Bruno Michon der Ecole Supérieure Européenne de l'Intervention Sociale, die Arbeit im Rahmen von ALTERNA und die Herausforderungen des Kinderschutzes (Radikalisierung, Pandemie, Sinnhaftigkeit, Entwicklungen, Fachkräftemangel), vor allem wenn man von Alternativen zur Fremdunterbringung spricht, vor. Sie unterstrichen die Wichtigkeit, dass Expert*innen auch zur „Grenzgängern“ werden, dass sie beide Systeme und Kulturen kennen um Familien effizient beraten zu können. Dafür sei auch die Aus- und Fortbildung der Fachkräfte sehr wichtig.
Im Anschluss präsentierte die deutsch-französische Expertengruppe die beiden erarbeiten Tools, ein Inventar der innovativen alternativen Maßnahmen der Fremdunterbringung für die Fachkräfte des Kinderschutzes und eine Informations-Broschüre der bestehenden Angebote und Maßnahmen der Unterstützung und Begleitung in unserer Grenzregion für die Familien.
Im Rahmen zweier Podiumsdiskussionen konnten sich zudem die Expert*innen und Begünstigte der Maßnahmen über die berufliche Praxis, persönliche Erfahrungen und zukünftige Bedürfnisse im Bereich des Kinderschutzes austauschen. Dabei wurde vor allem der Wunsch nach einer zukünftigen Zusammenarbeit der Expertengruppe im Bereich des Kinderschutzes sowie der damit verbundene Wissens- und Erfahrungsaustausch betont. In der Tat, gibt es immer wieder Personalwechsel, neue Gesetze oder Rahmenbedingungen, neue praktische Erfahrungen: Der Austausch wird immer wichtig sein und man kann nicht behaupten, nach diesem Projekt „fertig zu sein“. Die persönlichen Kontakte, die vor Ort-Besuche von Institutionen, der Austausch über Fälle oder besondere Themen auch im Rahmen von Fachtagungen (z.B. wie begleitet man Jugendliche nach der Fremdunterbringung?) sind sehr wichtig. Die Expert*innen formulierten auch einen Wunsch: eine Fachstelle ins Leben zu rufen, die die Systeme, die Kulturen und die Sprachen beherrscht und die Fachkräfte auf beide Seiten des Rheines in grenzüberschreitenden Fällen beraten könnte.
In einer Abschlussrede fasste Nicolas Matt, Vizepräsident zuständig für Jugend, Sport, Bildungserfolg und Zweisprachigkeit der Collectivité européenne d’Alsace, die wichtigsten Ergebnisse zusammen und blickte auf mögliche Perspektiven in der Zukunft. Dabei versprach er, die Weiterführung des Austauschs voll zu unterstützen.
Vielen Dank an alle Referierenden und Teilnehmenden für den interessanten Austausch!
Ein großer Dank geht zudem an die Expertengruppe und die wissenschaftlichen Koordinatoren des Projekts für diese erfolgreiche Zusammenarbeit!
Falls Sie mehr über den Verlauf sowie den Inhalt des Projekts erfahren möchten, besuchen Sie gerne unsere Projekt-Website. Die beiden im Rahmen von ALTERNA erarbeiteten Tools werden dort Ihnen in naher Zukunft zur Verfügung gestellt werden.