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07.12.2022 17:48 Alter: 1 year

Forum „Sicherheit und Gesundheitsschutz" in der Maison de la Région Grand Est


Am 17. November 2022 fand in der Maison de la Région Grand Est das Forum „HOLZVERARBEITENDE BETRIEBE, Sicherheit und Gesundheitsschutz bei der Arbeit im Wandel“ statt.

Akteure aus Frankreich, Deutschland und weiteren Ländern konnten sich über die Rahmenbedingungen und die einschlägigen Vorschriften informieren. Es ging auch darum, ein besseres Verständnis der Gesundheitsrisiken zu erlangen, neue Präventionsansätze kennenzulernen, Weiterbildungsfragen zu beleuchten und zu erfahren, wie Rettung im Wald am besten organisiert werden kann.

 

Laurent Garrouste, Büro für Arbeitsbeziehungen und -bedingungen in der Landwirtschaft in Paris, betonte, dass der Bereich Wald und Forstwirtschaft gleich nach der Schifffahrt einer der gefährlichsten Sektoren sei, was auch Jürgen Ott, Sozialversicherung für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau, für die deutsche Seite unterstrich. Beide wiesen darauf hin, dass die Zahl der Arbeitsunfälle in den letzten Jahren zwar gesunken, aber immer noch zu hoch sei und vor allem die Zahl der schweren Unfälle konstant bleibe.

Angesichts dieser Feststellung sind eine angepasste Regelung, eine konstruktive Kontrolle und eine wirksame Prävention von entscheidender Bedeutung: Diese Aspekte hatten Marieke Fidry, Direktion für Wirtschaft, Arbeit und Solidarität des Departements Moselle, Sophie Poignant, Direktion für Wirtschaft, Beschäftigung, Arbeit und Solidarität der Région Grand Est und Ulrich Hoffmann, Unfallkasse Baden-Württemberg, für Frankreich und Deutschland präsentiert. So konnten die Teilnehmenden unter anderem ihre Ansprechpartner besser identifizieren.

Im Wald zu arbeiten bedeutet auch, sich spezifischen Krankheiten wie Borreliose auszusetzen. Dr. Thomas Zenker, Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord, berichtete über die Ergebnisse einer Studie in Rheinland-Pfalz: Die Zahlen sprechen für sich: 94,9% der getesteten (im Wald arbeitenden) Personen wiesen nach einer Blutuntersuchung positive Serologien auf Borreliose auf. Prävention und Schutzmaßnahmen - wie mit Repellents imprägnierte Kleidung - sind unerlässlich, zumal die Folgen der Infektion schwerwiegend sein können (und in Deutschland als Berufskrankheit anerkannt werden - was in Frankreich nicht der Fall ist).

Dr. Patrick Allard, Mutuelle sociale agricole, MSA Lorraine, erläuterte den Teilnehmenden auch die gesundheitlichen Folgen einer Begegnung mit Eichenprozessionsspinnerraupen. Diese Raupen treten in unserem Gebiet immer häufiger auf, was u. a. auf den Klimawandel zurückzuführen ist. Juckreiz, allergische Reaktionen, Schlafstörungen, Bindehautentzündungen, Schwächung des Atmungsapparats... so viele Symptome, die veranlassen, aktiv darüber nachzudenken, welche Präventionsmöglichkeiten es gibt.

Gerade die Prävention stand im Mittelpunkt der anschließenden Diskussionen, bei denen Christian Jacquel, Caisse d'assurance retraite et santé au travail, CARSAT Alsace-Moselle, die von der CARSAT zur Verfügung gestellten Maßnahmen und Instrumente zur Verbesserung der Sicherheit an Maschinen in Sägewerken vorstellte. Von Stefan Asam, Landesforsten Rheinland-Pfalz, konnten die Teilnehmenden dann auch erfahren, dass ein Ziel „0 Unfälle“ möglich ist! Nach einem Elektroschock im Jahr 2010 und einem vor Gericht gebrachten Fall hat die „Landesforsten Rheinland-Pfalz“ eine ganze Reihe von Maßnahmen zur Entwicklung und Stärkung einer Präventionskultur für die Arbeit im Wald ergriffen, deren Ergebnisse mehr als vielversprechend sind.

Natürlich kommt der Weiterbildung in diesem Bereich eine wesentliche Rolle zu: Dies zeigte Jonathan Oesterle, ForstBW, in seinem Vortrag auf. Schließlich stellte Fanny Mengus, Caisse d'Assurance-Accidents Agricole du Haut-Rhin, ein wichtiges Instrument vor: die Treffpunkte, kartografierte Orte mit Mobilfunkabdeckung, die es den Rettungskräften ermöglichen, leichter und schneller zu einem Unfallort im Wald zu gelangen.

Neben den Vorträgen konnten sich die Teilnehmenden auch an Ständen informieren und austauschen und Vorführungen besuchen.

 

Vielen Dank an alle Referenten und Referentinnen und Partner des Forums für die Organisation dieses Tages!