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25.02.2011 00:00 Alter: 13 yrs

TEIN: ein Werkzeug zur Professionalisierung der grenzüberschreitenden Akteure in ganz Europa


Die zweite Sitzung des Netzwerkes der Euro-Institute (TEIN) hat in Villach (Österreich) an der italienisch-slowenisch-österreichischen Grenze stattgefunden. Die Fachhochschule Kärnten, die Fakultät für Verwaltung der Universität Ljubljana und ANCI fvg – ForSer haben die Partner in ihrer Region zwei Tage lang empfangen.  Während der Diskussionen haben die Mitglieder des Netzwerkes Charakteristika herausgearbeitet, die allen Grenzregionen gemeinsam sind. Dennoch lag der Schwerpunkt der Reflexionen auf den Themen Bildung und Forschung. 
So wurden zunächst interkulturelle und sprachliche Fragen diskutiert. Respekt vor der Kultur des Anderen und Offenheit wurden hervorgehoben. Insbesondere die sprachliche Dimension wurde diskutiert und zwar in Hinblick auf die Tatsache, dass Sprachen in Grenzregionen ein gemeinsames Problem darstellen, der Bezug zur Sprache aber nicht überall derselbe ist (je nachdem ob an einer Grenze ähnliche Sprachfamilien aufeinander treffen oder nicht zum Beispiel). Die Mitglieder des Netzwerkes sind sich einig, dass es äußerst wichtig ist, das Erlernen der Sprache des Nachbarn zu fördern (wenigstens auf passivem Niveau): methodologische Vorschläge in diesem Sinn werden bei den nächsten Treffen unterbreitet.  Aber die Partner sind noch weiter gegangen und haben versucht zu definieren, was Forschung im grenzüberschreitenden Kontext bzw. zu grenzüberschreitenden Fragestellungen bedeutet. Sie sind zudem der Frage nachgegangen, was eine grenzüberschreitende Fortbildung ist. Hier haben die Mitglieder des Netzwerkes vor allem die Wichtigkeit eines interkulturellen Moderators oder sogar Mediators, welcher einen roten Faden bildet und für gute gegenseitige Verständigung sorgt, betont. Als sehr wichtig wurde auch die Bedarfsanalyse empfunden, denn auf gemeinsame Bedarfe (und nicht auf die Bedarfe einerseits der Grenze) zu reagieren ist in den Augen der Gruppe unbedingt notwendig. Hierzu haben sich die Mitglieder der Gruppe zu verschiedenen Analysemethoden ausgetauscht. 
Bei der nächsten Sitzung des Netzwerkes werden konkrete Methoden und Werkzeuge auf Grundlage dieser Diskussionen entwickelt. Diese sollen so neutral sein, dass die auf alle europäischen Grenzen übertragen werden können. Aufgrund der Verschiedenheit der Netzwerkmitglieder und ihrer jeweiligen Grenzräume werden die Werkzeuge und Methoden verschiedene Kontexte, „Neutralität“ und Übertragbarkeit garantieren. 
Diese Verschiedenheit kommt in den unterschiedlichen Grenzen zum Ausdruck. Innerhalb des Netzwerkes sind „alte“ (Frankreich-Belgien, Frankreich-Italien, Frankreich-Deutschland-Schweiz), „neue“ (Polen-Tschechische Republik, Österreich-Slowenien-Italien), „friedens-“ (Irland-Nordirland), „maritime“ (Katalonien, Frankreich-Italien), „Übersee-“ (Karibik), „minderheiten-“ (Deutschland-Dänemark, Polen-Tschechische Republik) und „äußere“ (Frankreich-Deutschland-Schweiz) Grenzen vertreten. Die Partner sind sich der Wichtigkeit dieser Arbeiten bewusst und werden sich, motivierter denn je, im Juni 2011 in Trinec (Tschechische Republik) zu einer vom Institut Euroschola organisierten Sitzung wieder treffen.