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21.09.2009 00:00 Alter: 15 yrs

Oberrhein-Forum „Was passiert, wenn bald vor allem die Alten verwalten?“


Interessante Strategien und Handlungsansätze wurden am 18.9.2009 in einem Oberrhein-Forum des Euroinstituts Kehl-Straßburg international und zwischen Wirtschaft und Verwaltung ausgetauscht. Schweizerische, französische und deutschen Verwaltungen am Oberrhein – und nicht nur dort – stehen vor ähnlichen Herausforderungen: Der Anteil Älterer an der gesamten Bevölkerung wächst – wie Statistiken belegen – ständig, und immer mehr staatliche und kommunale Dienste für die Senioren werden nötig und verlangt. Aber auch innerhalb des Verwaltungspersonals steigt die Zahl älterer Beschäftigter und es wird von ihnen erwartet, dass sie länger – mindestens bis 65, zum Teil bis 67 oder gar 70 - arbeiten, bevor sie in Rente oder Pension gehen. Vorausschauende Wirtschaftsbetriebe und Behörden reagieren bereits heute auf den „demographischen Wandel“, nicht zuletzt weil sie erkannt haben, dass es sich lohnt, auch in die Generation 50 plus zu investieren. Zu dem eintägigen Forum am 18.9.2009 fanden sich im Euroinstitut in Kehl 19 schweizerische, elsässische und baden-württembergische Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein, die sich beruflich mit dem demographischen Wandel befassen, unter anderem als Verantwortliche für Personal und Organisation, für Personentwicklung und für Aus- und Fortbildung. In einem einführenden Referat beschrieb der wissenschaftliche Mitarbeiter Bernard Spichtig vom Statistischen Amt des Kantons Basel-Stadt die Alterstruktur der Beschäftigten (und der Bevölkerung im Allgemeinen) im deutsch-französisch-schweizerischen Grenzgebiet und in Europa. Martina Bramm-Eichhorn, Teamleiterin für Personalentwicklung, Aus- und Fortbildung bei der Landeshauptstadt Stuttgart referierte anschließend über das Thema „Mehr älteres Personal - Herausforderung und Handlungsfelder für Kommunen.“ Doris Bösch-Aeschbacher, Personalchefin des Kantons Basel-Landschaft, beschrieb danach, wie die kantonale Verwaltung sich auf die Alterung der Belegschaft konstruktiv einstellt. In einem weiteren Referat vertrat Thérèse Chartier die Stadtgemeinschaft Straßburg (CUS). Sie berichtete u.a. über das „Ausgebranntsein“ mancher Älterer und das Problem, dass mit dem Ausscheiden Älterer oft viel Wissen verloren gehe. Am Beispiel des schweizerischen Unternehmens ABB berichtete dann Rosa-Maria Halter von der Regionalen Arbeitsvermittlungszentrale des Kantons Aargau, dass der demographische Wandel auch als Chance verstanden werden könne und stellte dar, dass die Behörden von der Wirtschaft durchaus lernen könnten. Florian Schoof vom Schiltacher Unternehmen hansgrohe AG schließlich schilderte, was man in seinem Betrieb alles tut, um das Potenzial älterer Beschäftigter optimal zu benutzen. Am Nachmittag moderierten der Direktor des Euroinstituts Dr. Joachim Beck und Prof. Dr. Gernot Joerger (Hochschule Kehl) zwei Werkstattgespräche. In ihnen ging es vor allem um folgende Fragen: 
  • Woran sollen sich gute Personalpolitik, Personalplanung, Personaleinsatz und Personalrekrutierung im Hinblick auf älteres Personal orientieren? 
  • Wie kann man die Arbeitsbedingungen auf die Bedürfnisse Älterer anpassen? 
  • Was ist beim Einsatz Älterer speziell zu bedenken und welche Entwicklungsperspektiven kann man auch älteren Beschäftigten noch bieten? 
  • Wie lassen sich die Vorzüge der Jungen und Älterer bündeln und das Wissen und die Erfahrung an Jüngere weitergeben? 
  • Was ist zu tun, um die Gesundheit Älterer zu erhalten und wie lassen sich Ältere fortbilden?