Deutsch-französisches Forum "Chaos auf der Baustelle: Muss das sein?"

Sicherheit und Gesundheitsschutz im Rahmen von Neu- und Umbaumaßnahmen in Deutschland und in Frankreich

Programm und Dokumentation

Auch wenn der wirtschaftliche Erfolg eines Unternehmens an erster Stelle steht, kann dieser schnell durch Beeinträchtigungen der Sicherheit und des Gesundheitsschutzes der Beschäftigten geschmälert werden. In keinem anderen Wirtschaftszweig sind Beschäftigte einem höheren Unfall- und Gesundheitsrisiko ausgesetzt als im Baugewerbe. Untersuchungen auf europäischer Ebene zeigen, dass die Ursache tödlicher Unfälle auf Baustellen zu 63% in der Planung und Organisation liegt. Lediglich 37% der tödlichen Unfälle betreffen demnach Ausführungsarbeiten. Wie kann ein Unternehmen der Baubranche den Anforderungen angemessen Rechnung tragen?

Lösungsmöglichkeiten hierzu enthalten gesetzliche Arbeitsschutzregelwerke in Deutschland und in Frankreich, deren Grundlage einheitliche europäische Richtlinien sind. Die Regelungen haben die ständig wechselnden Arbeitsbedingungen durch den Baufortschritt genauso im Blick, wie die anfallenden Arbeiten, die von Beschäftigten unterschiedlicher Firmen nacheinander oder gleichzeitig durchgeführt werden. Damit können Abläufe optimiert, Termine gehalten, die Qualität gesichert, und die Kosten möglichst gering gehalten werden. Daneben sind bereits während der Planungsphase Maßnahmen für eine sichere Durchführung der im Laufe der Nutzung des Gebäudes notwendigen Wartungs- und Instandsetzungsarbeiten zu berücksichtigen.

Bei der Planung und Organisation eines Bauvorhabens sind daher neben dem Ar­chitekten und den beratenden Ingenieuren für den Roh- und Innenausbau auch die Akteure einzubinden, die die erforderliche Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination übernehmen sollen.

Die Referate und Diskussionsrunden der Veranstaltung, die mit Unterstützung des Euro-Institutes durch die Arbeitsgruppe „Arbeitsschutz über Grenzen hinweg“ organi­siert wurde, ermöglichten den Teilnehmern, die rechtlichen Anforderungen und deren Umsetzung auf europäischer und nationaler Ebene sowie deren Umsetzung in der Praxis sowohl in Deutschland als auch in Frankreich zu vergleichen, um auf dieser Basis die „best practices“ im Unternehmen anzuwenden.

 


09:00 - Anmeldung und Empfang der Teilnehmer

 

09:30 - Eröffnung des Forums: Ziele und Herausforderungen

Daniel MATHIEU, Directeur régional, DIRECCTE Alsace
Beitrag von Georges LISCHETTI, Ingénieur Conseil Régional, Carsat Alsace-Moselle
Beitrag von Gerhard SEGMILLER MDgt, Abteilungsleiter, Abt. 4: Arbeit, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg

 

09:50 - Rechtsrahmen in Frankreich und in Deutschland

Beitrag von Matthias MORATH, Ref. 45: Arbeit und Gesundheit, Ministerium für Arbeit und Sozialordnung, Familie, Frauen und Senioren Baden-Württemberg
Beitrag von Lovisa SCHAAD, Inspecteur du travail, DIRECCTE Alsace

 

10:30 - Kaffeepause

 

10:50 - Ausgewählte Elemente des Arbeitsschutzes auf Baustellen

Die Verantwortung des Bauherrn in der Planungs- und Ausführungsphase

Beitrag von Etienne STORTZ, Inspecteur du travail, DIRECCTE Alsace
Beitrag von Matthias DEUFEL, Ref. 21: Raumordnung, Baurecht, Denkmalschutz, Regierungspräsidium Freiburg

Umgang mit Gefahr- / Schadstoffen

Beitrag von Dipl.-Ing. Thomas GRAF, Bereich Sanierung und Bauwerksunterhalt, Berufsgenossenschaft der Bauwirtschaft

Carine LOEWENGUTH, Ingénieur de prévention, DIRECCTE Alsace

Der Registre Journal de Coordination (RJC) in Frankreich

Beitrag von Gaby MUTSCHLER, Inspectrice du travail, DIRECCTE Alsace

Beitrag von Dipl.-Ing. Konrad ZIEGLOWSKI, Beratender Ingenieur

 

12:30 - Gemeinsames Mittagessen

 

14:00 - Gesprächsrunde "Gute Planung für eine sichere Baustelle"

Während dieser Gesprächsrunde konnten die Teilnehmer eine konkrete und praktische Vision gewinnen: SiGeKo, Bauherr, Bauleiter, Baufirmen oder Architekten waren anwesend, um ihre Erfahrungen, was die Integration von Gesundheits- und Arbeitsschutzmaßnahmen in den Planungs- und Ausführungsphasen einer Baustelle betrifft, zu präsentieren und sich darüber auszutauschen. Mitglieder der Gruppe "Arbeitsschutz über Grenzen hinweg" - Vertreter der Gewerbeaufsicht und der Prävention - konnten ebenfalls ihre Ansichten darlegen.

Beitrag von Karl-Fred WÖRNER, Celanese GmbH
Hubert ORF, TÜV Süd Industrie Service GmbH
Dipl.-Ing. Andras BARTON, Barton Architekten
Claude WOLFHUGEL, SARL Studio Wolfhugel
André HELMER, APAVE


16:40 - Zusammenfassung und Schlusswort

 

17:00 - Ende des Forums

 

Weiterführende Informationen:

Arbeitschutz über Grenzen hinweg - Dokumentation der beteiligten Behörden in Deutschland und Frankreich

Vergleich der Voraussetzungen für Tätigkeiten mit Asbest in Frankreich und Deutschland (Sept. 2014)