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20.04.2010 00:00 Il y a: 14 yrs

Rückblick auf die binationale Tagung „Gewaltprävention im Strafvollzug“


Die Frage nach dem Umgang mit Gewalt im Strafvollzug stand im Mittelpunkt der binationalen Tagung, die das Euro-Institut in Zusammenarbeit mit der Direction interrégionale des services pénitentiaires de Strasbourg (DISP – Verwaltung für Justizvollzug und Wiedereingliederung) am 20. April 2010 organisiert hat. Etwa 100 baden-württembergische und französische Anstaltsleiter, Strafvollzugsbeamte, Ärzte, Psychologen, Sozialarbeiter, Bewährungshelfer und Polizisten haben sich im Europarat in Straßburg zusammengefunden, um über den Umgang mit Gewalt im Strafvollzug zu diskutieren. Der behörden- und länderübergreifende Ansatz ermöglichte dabei einen besonders intensiven Austausch. Gewalt in ihren unterschiedlichen Formen, zwischen Gefangenen aber auch dem Personal gegenüber bildete den Schwerpunkt dieser Tagung. Besonderes Interesse zeigten die Tagungsteilnehmer dabei am Thema „Folgen von Gewaltsituationen für das Vollzugsdienstpersonal“. Hier wurden die entsprechenden Hilfsangebote in Frankreich und Deutschland, wie der so genannte Kriseninterventionsdienst, der seit einiger Zeit in mehreren Bundesländern existiert – so auch Baden-Württemberg – vorgestellt und miteinander verglichen.  Ländervergleiche dieser Art ermöglichen es, auf der Grundlage eines Austauschs von good practices neue Arbeitsansätze im Hinblick auf Gewaltprävention und –management herauszuarbeiten. Dieses Prinzip des Voneinanderlernens ist ein typisches Merkmal der grenzüberschreitenden Kooperation und stärkt die Grenzregionen in ihrer Funktion als Labor der europäischen Integration. Der Informations- und Erfahrungsaustausch der deutschen und französischen Anstaltsleiter und weiteren interessierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte außerdem den positiven Nebeneffekt, persönliche Kontakte herzustellen und zu intensivieren. Die ersten Informationsbesuche im Nachbarland sind bereits geplant.