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15.10.2021 12:13 Alter: 3 yrs

FRONTEM: Ein Manifest für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa


Am 6 und 7 Oktober fand in Kehl und Straßburg das zweite Forschungsseminar des FRONTEM Netzwerks statt. Dieses Seminar konzentrierte sich dabei auf die deutsch-französische Grenze.

FRONTEM ist ein Jean Monnet Netzwerk (dem das Euro-Institut neben vielen weiteren Mitgliedern von TEIN angehört) bestehend aus 7 Universitäten und Bildungseinrichtungen in Europa und Kanada, dessen Ziel es ist, internationale und multidisziplinare Forschung zu betreiben, die die Bereiche Europastudien und Border Studies miteinander verbindet. Das Netzwerk möchte einen neuen Blick auf die Rolle der Grenzen in der europäischen Integration werfen, indem es davon ausgeht, dass es nicht nur ein Modell des Managements und der Wahrnehmung von Grenzen in und um die Europäische Union herum gibt, sondern dass diese auch von der Spezifizität jeder Grenzregion abhängen.
Dieses Seminar ermöglichte die deutsch-französische Zusammenarbeit zu analysieren, während zeitgleich auch die zwei grenzüberschreitenden Regionen, die Großregion und der Oberrhein, untersucht wurden. Das Ziel des Seminars lag darin, die Wahrnehmung und das Management der Grenze in den Zeiten des Aachener Vertrages sowie der Covid-19 Krise zu reflektieren, ohne dabei die langanhaltende Kooperation und deren Errungenschaften an dieser Grenze außer Acht zu lassen. Darüber hinaus formulierten einige Akteure ein Manifest für grenzüberschreitende Zusammenarbeit in Europa, basierend auf den Erfahrungen an jener deutsch-französischen Grenze. Dieses Dokument zielt darauf ab die Aufmerksamkeit unserer Entscheidungsträger auf die aktuelle Situation zu lenken und stellt eine Reihe spezifischer Forderungen in den folgenden Kategorien auf: gegenseitige Anerkennung, Hindernisse, Zuständigkeiten – öffentlicher Dienst – Krisenmanagement, grenzüberschreitende Governance, (EU-) Bürger und Kommunalpolitik.
Das Manifest wurde kommentiert und diskutiert (Video der Diskussion) von Anne SANDER, Abgeordnete des Europäischen Parlaments; Karl-Heinz LAMBERTZ, Präsident der AGEG, Mitglied des Ausschusses der Regionen und Präsident des Parlaments der Deutschsprachigen Gemeinschaft Belgiens, Klaus SCHÜLE, Direktor der Stabsstelle für grenzüberschreitende Zusammenarbeit des Regierungspräsidiums Freiburg; Philippe VOIRY, Botschafter für zwischenstaatliche Kommissionen, Kooperationen und Grenzangelegenheiten im französischen Ministerium für Außen- und Europäische Angelegenheiten. Alle genannten Personen begrüßten die Bemühungen um eine Synthese, die in diesem Dokument formuliert worden sind, gaben einige Denkanstöße und versicherten den Autoren und dem FRONTEM Netzwerk im Allgemein ihre Unterstützung. Wir danken ihnen sehr und wir werden auf sie zurückkommen, um ausgewählte Vorschläge zu konkretisieren.