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04.07.2014 00:00 Alter: 10 yrs

Tandemsprachkurs für Programmbeauftragte der Deutsch-Französischen Hochschule


Vom Montag, dem 30. Juni bis Freitag, dem 4. Juli hat das Euroinstitut in Zusammenarbeit mit der Deutsch-Französischen Hochschule (DFH) mit Hauptsitz in Saarbrücken einen Tandemsprachkurs veranstaltet. Vorbereitet und durchgeführt wurde dieser Kurs von Iris Brettel-Sieber und Hannah Wunram in der Begleitung von Anne Dussap. Der Kurs richtete sich an die Programmbeauftragten der DFH, die regelmäßig mit Partnern des Nachbarlandes zusammenarbeiten. So haben 7 französische und 6 deutsche Mitarbeiter aus verschiedenen Partneruniversitäten des DFH-Netzwerks an dem Kurs teilgenommen, der vom Referat für Evaluation und Finanzierung von Studienprogrammen der DFH angeboten wurde. 

Ziel der Teilnehmer war es, nicht nur ihre Sprachkenntnisse zu erweitern, sondern auch ihre Kompetenzen in der deutsch-französischen Kooperation, sowie die Kenntnisse über das System des Nachbarlandes.  Die Tandem-Methode konnte diesen Bedürfnissen am besten gerecht werden. 

Die Methode besteht darin, dass sich zwei Muttersprachler zweier verschiedener Länder zusammentun, um voneinander zu lernen. Dabei sprechen sie beide die Hälfte der Zeit in der einen und die zweite Hälfte in der anderen Sprache. Die Teilnehmer gestalten Ihr Lernen autonom, werden aber von Trainern begleitet, die sie anleiten und ihnen helfen, den Lernprozess im Tandem zu optimieren. „Es hat mir Vertrauen gegeben, weil ich weiß, ich kann verstanden werden und habe eine direkte Rückmeldung zu dem, was ich formuliert habe

Der Tandemsprachkurs war in mehreren Modulen aufgebaut. So hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, mit zwei verschiedenen Tandem-Partnern zu arbeiten und in Kleingruppen als fiktives Projekt eine Sommeruniversität zu planen. In den Tandems bearbeiteten sie verschiedene Themen wie ihren Berufsalltag, die kulturellen Unterschiede der beiden Länder, verschiedene Sitten und Verhaltensweisen des Nachbarlandes, die sie nicht verstanden hatten etc. Außerdem haben sie E-Mail- und Briefmodelle verfasst, die sie für ihre Arbeit verwenden können. 

Neben dem Austausch über das System des Partnerlandes konnten die Teilnehmer merklich ihre Sprachkompetenz steigern. Es stand ihnen Zeit für Einzelarbeit zur Verfügung, in der sie das Gelernte ordnen und verarbeiten konnten. Im Laufe der Woche hat das Trainertandem Tipps zur richtigen Anwendung der Lernmethode gegeben und einzelne Grammatikthemen erklärt, die den Teilnehmern Schwierigkeiten bereiteten. Nach dem Prinzip der Tandem-Methode bemühen sich beide Partner, sich gegenseitig ihre Muttersprache so gut wie möglich zu vermitteln, sie übernehmen dabei aber nicht die Rolle eines Sprachlehrers. 

Die thematischen Vorträge zum Thema interkulturelle Kommunikation (Anne Dussap und Margot Bonnafous vom Euroinstitut) und Zusammenarbeit zwischen deutschen und französischen Universitäten (Dr. Joern Pütz von der Universität Straßburg) vervollständigten das Programm, indem sie die Sicht von Experten zu den im Tandem behandelten Themen aufzeigten.

Insgesamt hat der Tandemsprachkurs die Erwartungen der Teilnehmer übertroffen. Was diese an der Methode besonders schätzten, waren die Tatsache, dass Fehler nicht als Hindernis sondern als Ausgangspunkt des Lernens betrachtet werden, die Verringerung ihrer Angst, sich spontan in der Zielsprache zu äußern,  die Neutralität des Lernpartners, die es ermöglicht, alle Fragen zu stellen, ohne Angst, danach bewertet zu werden, der starke zwischenmenschliche Aspekt, der das Lernen erleichtert, die positive Arbeitsatmosphäre, das abwechslungsreiche Programm, die Fähigkeit der Trainerinnen, sich und das Programm auf die Bedürfnisse der Teilnehmer einzustellen. Zudem haben die Teilnehmer untereinander auch auf persönlicher Ebene enge Kontakte geknüpft und haben die Absicht, die Zusammenarbeit fortzuführen.