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08.04.2014 00:00 Alter: 10 yrs

Seminar über die berufliche Erstausbildung in Frankreich und Deutschland am 8. April 2014 in Kehl


Am 8. April trafen sich etwa 80 Interessierte in Kehl, um sich über die Merkmale der beruflichen Erstausbildung in Deutschland und Frankreich zu informieren. Bei dem deutsch-französischen Seminar unter der Leitung von Margot Bonnafous ging es insbesondere um die Strukturen und die Akteure beider Systeme sowie deren Spezifika.

Die Teilnehmenden konnten zunächst einen Überblick über die Organisation der Systeme und die zur Verfügung stehenden Bildungsangebote geben. Während auf deutscher Seite das duale System mit betrieblicher und schulischer Ausbildung klar dominiert, haben die Auszubildenden in Frankreich auch die Möglichkeit, ihre Berufsausbildung an einem Lycée professionnel, einem Berufsgymnasium, zu absolvieren. Eine weitere französische Besonderheit sind die Centres de formation d’apprentis, die Ausbildungszentren, die etwa mit den deutschen Berufsschulen vergleichbar sind, jedoch von unterschiedlichen Einrichtungen, z.B. Kammern, dem Schulwesen oder privaten Akteuren betrieben werden.

Ein weiterer Schwerpunkt des Seminars lag auf dem Thema der Berufsorientierung. Hier wurden die verschiedenen Maßnahmen und Akteure angesprochen, jedoch auch der Frage nachgegangen, dass die Jugendlichen einerseits ihren individuellen Wünschen und Begabungen entsprechend gefördert werden, jedoch andererseits auch wirtschaftliche Kriterien berücksichtigt werden sollen.

Bei allen vorhandenen Unterschieden, z.B. hinsichtlich der Ausbildungswege, der Zuständigkeiten, der Abschlüsse oder des Status der Auszubildenden, haben doch beide Systeme gemeinsam, dass die Jugendlichen optimal auf das Berufsleben vorbereitet werden sollen. Dies schließt in der Grenzregion selbstverständlich auch grenzüberschreitende Initiativen ein, ein Thema, das während des Tages immer wieder anklang.

Die Teilnehmenden konnten sich durch die Vorträge, aber auch durch den Austausch untereinander, ein Bild über die Gegebenheiten im Nachbarland machen und auf diese Weise wahrnehmen, in welchen Bereichen Potenziale und mögliche Herausforderungen für gemeinsame Projekte liegen.