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15.06.2010 00:00 Alter: 14 yrs

Straßburg entwickelt sich zu einem anerkannten Wissenszentrum im Bereich der öffentlichen Verwaltung


Straßburg hat die Chance genutzt, die sich durch die Präsenz mehrerer hoch angesehener Bildungseinrichtungen bietet und sein Potenzial als Wissenszentrum weiter entwickelt. Einen entscheidenden Beitrag dazu leisten die renommierte Ecole Nationale d’Administration (ENA), das Institut National des Etudes Territoriales (INET), die Universität Straßburg, das Institut d’Etudes Politiques sowie das Euro-Institut, Institut für grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Angesichts dieser beeindruckenden Fülle an renommierten Einrichtungen haben die Gebietskörperschaften (Städtegemeinschaft Straßburg, Departement Bas-Rhin und Region Elsass) und der französische Staat mit den Partnern aus dem Bildungsbereich im Jahr 2004 den PEAP gegründet. Im Bereich der öffentlichen Verwaltung « vereinigt kein Ort in Europa so viele Bildungs- und Forschungsangebote wie Straßburg“ erklärt Jean Weber, Präsident des PEAP seit 2008. Das besondere Anliegen des Präsidenten des Netzwerks ist es, Synergien zwischen den Mitgliedern zu stärken und ein kohärentes und anspruchsvolles Arbeitsprogramm zu erstellen, das dem Bedarf der Nutzer entspricht. Sophie Rohfritsch bekräftigt diesen Ansatz, denn „die Gebietskörperschaften warten auf Ihr Wissen, um noch leistungs- und konkurrenzfähiger sein zu können“.

Die Rolle des Euro-Instituts im PEAP

Seit der Gründung des PEAP hat das Euro-Institut seinen Platz im Konzert der „Großen“. Im Rahmen der Planung 2009-2011 realisiert das Euro-Institut vier große Projekte. Zunächst wurde im Jahr 2009, gemeinsam mit der ENA, eine Veranstaltungsreihe zum Thema der Reform von Staat und Verwaltung in Frankreich, Deutschland und der Schweiz durchgeführt. Besonders aktuell ist diese Frage in Frankreich, wo der Staat mit der RGPP eine Neustrukturierung der Verwaltung angestoßen hat. Bei beiden Tagungen, bei denen sich über 140 Experten trafen, ergänzten sich theoretische Beiträge und Praxisberichte ideal. Dies lieferte eine wichtige inhaltliche Grundlage für einen lebhaften, ergebnisorientierten Austausch. Die Ergebnisse der Veranstaltungsreihe werden Inhalt einer Veröffentlichung im Lauf des Jahres 2010 sein. Weiterhin konnten wir, gemeinsam mit dem INET, ein zweitägiges Seminar zum Thema „Öffentliches Gesundheitswesen: Europa und Gesundheitspolitik in Grenzräumen“ durchführen, dessen Ziel die Einbeziehung der europäischen Dimension in die strategische Ausrichtung der Regionen im Gesundheitswesen und die bessere Kenntnis der Besonderheiten von Grenzregionen war. Im Jahr 2010 wird eine Veranstaltungsreihe von sechs Seminaren über die grenzüberschreitende Zusammenarbeit abgeschlossen, die wir in Kooperation mit dem Centre de recherche des Historiens de l’Université de Strasbourg (FARE) durchführen. Das Schlusskolloquium „Grenzen überbrücken: auf dem Weg zur territorialen Kohäsion in Europa?“ wird im Rahmen von vier thematischen Arbeitsgruppen am 18. und 19. Oktober 2010 im Verwaltungsgebäude der Region Elsass und im Europarat stattfinden. Mit dieser Veranstaltung soll ein weiterer Schritt in Richtung Interdisziplinarität in der Erforschung des Themas der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit erfolgen und zugleich die Basis für weitere wissenschaftliche Arbeiten gelegt werden. Im Jahr 2011 wird insbesondere der Themenbereich der Verwaltungskultur mit den Fragen nach den Zusammenhängen zwischen nationaler, lokaler, politischer, sektoraler und europäischer Verwaltungskultur untersucht werden. Mit diesen Maßnahmen verleiht das Euro-Institut dem PEAP eine Öffnung hin zur grenzüberschreitenden Kooperation und kann im Gegenzug die eigene Reflexion und Praxis durch die Zusammenarbeit mit seinen Partnern ständig optimieren. Der PEAP erlaubt die Bündelung der verschiedenen Potenziale: die Gebietskörperschaften erhalten die Leistungen, die sie im Sinne einer ständigen Effizienzsteigerung benötigen, und die Europametropole Straßburg stärkt ihren Ruf als Wissenszentrum im Bereich der öffentlichen Verwaltung.