Sicherheit gegen Absturz
Innovative Schutzmaßnahmen und wirtschaftliche Aspekte
Nahezu an jedem Arbeitstag ereignete sich 2014 in Deutschland über alle Branchen hinweg ein Absturzunfall mit Todesfolge. Mehr als ein Drittel der 639 tödlichen Unfälle wurden durch Absturz verursacht. Enden Absturzunfälle nicht tödlich, sind sie mit viel Leid für die Verunglückten verbunden. Wirtschaftliche Folgen für die betroffenen Betriebe bleiben nicht aus. Bei Arbeitsunfähigkeit des Mitarbeiters steht dieser meist mehrere Wochen nicht zur Verfügung. Viele sind anschließend teilweise oder voll erwerbsgemindert und stehen eingeschränkt oder nicht mehr zur Verfügung. Alleine im Baubereich waren 37% der bewilligten neuen Arbeitsunfallrenten zwischen den Jahren 2008 und 2012 auf Abstürze zurückzuführen.
Was können Unternehmer, Planer und Bauherren von Projekten mit hoch gelegenen Arbeitsplätzen tun, um Abstürze zu vermeiden und dennoch die wirtschaftlichen Interessen zu wahren? Antworten geben technische Maßnahmen und eine verbesserte Organisation. Aber auch die Sensibilisierung der Beschäftigten für Sicherheit und Gesundheitsschutz trägt dazu bei.
Das Ziel, Abstürze auf Bau- und Montagestellen, aber auch im produzierenden Gewerbe sowie in Handels- und Verwaltungsbetrieben zu vermeiden, wird durch frühzeitige Ermittlung von Gefahren, die Umsetzung von Präventionsmaßnahmen und die Überprüfungen durch die Arbeitsschutzbehörden erreicht. Die Vorschriften aus dem harmonisierten EU-Regelwerk, deren Umsetzung in die jeweilige nationalen Vorschriften, enthalten konkretisierende Handlungsanleitungen mit Lösungsansätzen.
Beiträge, Diskussionen sowie Praxisbeispiele zu wirtschaftlichen präventiven Maßnahmen im Verlauf des Forums ermöglichen, die rechtlichen Anforderungen und deren Umsetzung in die Praxis in Deutschland und Frankreich kennen zu lernen und zu vergleichen, um auf dieser Basis künftig die „best practice“ im Betrieb anwenden zu können.
Die Arbeitsgruppe „Arbeitsschutz über Grenzen hinweg“ hat das Programm für die Veranstaltung mit Unterstützung des Euro-Instituts erarbeitet und organisiert.
08:15 - Anmeldung / Empfang der Teilnehmenden
Moderation: Georg WALTER, Euro-Institut
Beispiele von guten und schlechten Vorgehensweisen
09:30 - Eröffnung der Tagung
Luis MARTINEZ GUILLÉN, Leiter des Informationsbüros des Europäischen Parlaments in Straßburg
Anne SANDER, Europaabgeordnete
Jutta STEINRUCK, Europaabgeordnete
Philippe SOLD, Directeur Régional Adjoint, Responsable du Pôle Politiques du Travail, DIRECCTE Grand Est
Josef KREUZBERGER, Ministerialdirigent, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, Leiter der Abteilung Immissionsschutz, Marktüberwachung und Bautechnik
10:15 -Herausforderungen an Sicherheit und Arbeitsschutz
Gesetzliche Rahmenbedingungen, Gefährdungsbeurteilung und Schutzmaßnahmen
Julia MORELLE, Amtsleiterin, Amt für Gewerbeaufsicht, Immissionsschutz und Abfallrecht, Landratsamt Ortenaukreis
Marieke FRIEDY, Responsable Unité de contrôle, DIRECCTE Grand Est
10:40 - Kaffeepause
11:10 - Herausforderungen an Sicherheit und Arbeitsschutz
TOP-Prinzip: Arbeitsmittel und Arbeitsstätten
Jacques BALZER, Ingénieur Conseil, CARSAT Alsace-Moselle
Dr. Ing. Marco EINHAUS, Leiter des Sachgebiets Hochbau, BG BAU
Wirtschaftliche Aspekte
Hélène SCHWAB, Responsable de bureau Agence Grand Est, OPPBTP
Broschüre "Prevention and Performance - An Economic Approach to Prevention", vom OPPBTP veröffentlicht (nur auf Englisch und Französisch)
Diskussion
12:30 - Mittagessen
14:00 - Aktionsbeispiele der Prävention
Gemeinsame Nutzung von Sicheren Zugängen zu hoch gelegenen Arbeitsplätzen
Jean-Marc HERRMANN, Directeur technique, Stradim
Arbeitsplattformnetze
Dr.-Ing. Marco EINHAUS, BG Bau
Absturzsicherung in der Industrie
Nicolas RUFFENACH, P.-D.G, Fortal
Treppentürme
Dr.-Ing. Rolf SONTHEIMER, Leiter Technisches Büro, Wilhelm Layher GmbH & Co. KG
Gerüste: Vorauseilender Seitenschutz und klappbare Konsolen
Régis JAEGER, Responsable Secteur Départements, Altrad
Bedarfsorientierte Absturzsicherungen
Karl Josef SIMON, Geschäftsführer, Simon GmbH & Co. KG
Absturzsicherung für Deckenöffnungen
David POULAIN, Directeur marketing et communication, Rector
Absturzsicherung bei Maurerarbeiten,
Gélase HAVYARIMANA, Directeur général, Batiroc Protect
16:30 - Schlusswort