Deutsch-Französisches Forum: Arbeitsschutz über Grenzen hinweg
Krebserzeugende Gefahrstoffe am Arbeitsplatz: Was ist zu tun?
Krebserzeugende Gefahrstoffe (KeGs) kommen an vielen Arbeitsplätzen vor und können auch noch nach Jahrzehnten zu berufsbedingten Krebs-erkrankungen mit tödlichem Ausgang führen.
Häufig ist Arbeitgebern und Beschäftigten jedoch nicht bewusst, dass sie Tätigkeiten mit KeGs durchführen bzw. dass bei bestimmten Tätigkeiten KeGs entstehen oder freigesetzt werden können.
Zur Information über das Vorkommen von KeGs und zu „Best Practice“ Beispielen stehen den Arbeitgebern mittlerweile vielfältige, auch digitale, Hilfen zur Verfügung, die für die Gefährdungsbeurteilung genutzt werden können. Diese unterstützen den Arbeitgeber bei seiner Verpflichtung, die Gefährdung der Beschäftigten durch KeGs durch geeignete Schutzmaßnahmen zu minimieren.
Um die richtigen Schutzmaßnahmen ergreifen zu können bedarf es verschiedener Kenntnisse:
Auswirkungen des jeweiligen KeGs auf die Gesundheit
Wirkpfad des KeGs (z.B. über die Haut oder durch Einatmen)
Höhe der Exposition
Wenn Beschäftigte einer mehr als geringen Gefährdung durch KeGs ausgesetzt sind, muss ein personenbezogenes Expositionsverzeichnis geführt und für 40 Jahre aufbewahrt werden. Diese Daten können für nachgehende arbeitsmedizinische Untersuchungen genutzt werden und können so zu einem frühzeitigen Entdecken berufsbedingter Erkrankungen beitragen.
Dass diese Dokumentation wichtig ist, zeigt die hohe Zahl von insgesamt 5323 Fällen berufsbedingter Krebserkrankungen, die im Jahr 2021 in Deutschland insgesamt anerkannt wurden.
Ziel des Forums war es, Unternehmen und Arbeitsschutz-Akteure über das Vorkommen und den sicheren Umgang mit KeGs zu informieren, um damit einen Beitrag zur Vermeidung weiterer berufsbedingter Krebserkrankungen zu leisten.
Eröffnung des Forums
Moderation: Anne THEVENET, Stellvertretende Direktorin, Euro-Institut
◗ Huguette ZELLER, Conseillère régionale de la Région Grand Est et Vice-Présidente de l'Euro-Institut
◗ Ministerialdirektor Dr. Michael MÜNTER, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg
◗ Angélique ALBERTI, Directrice régionale de l'économie, de l'emploi, du travail et des solidarités, DREETS Grand Est
Krebserzeugende Gefahrstoffe: Hintergrund und aktueller Stand
◗ Luc DREUIL, Conseil Régional, Direction Relation Entreprises et Interventions Sociales, CARSAT Alsace-Moselle
◗ Dr. Martine LEONARD, Médecin inspecteur régional du travail Grand Est
Werkzeuge zur Gefährdungsermittlung
SERICH und MIXIE
GDA Gefahrstoff-Check: Ein Webtool zur Selbsteinschätzung
Bewährtes aus der Praxis
Das Carto Siliziumdioxid-Messprogramm
◗ Pierre OLRY, Responsable QSE, SADE Strasbourg
Branchenlösung Asbest beim Bauen im Bestand
Schweißen – Spartenbezogene Handlungsanleitungen für Arbeitsmediziner
Organisateurs / Veranstalter
Quelle Bilder: Euro-Institut
Kontakt
Anne Thevenet
Stellvertretende Direktorin
Tel.: +49 (0) 7851 / 7407-28
E-Mail: thevenet@euroinstitut.org
Virginie Conte
Projektmanagerin
Tel.: +49 (0) 7851 / 7407-23
E-Mail: conte@euroinstitut.org
07.12.2023
Hauptsitz der Region Grand Est, Straßburg
Programm
Arbeitsschutzsystem
Seit dem Jahr 1994 besteht der Lenkungsausschuss "Arbeitsschutz über Grenzen hinweg“, der unter der Koordination des Euro-Instituts Vertreterinnen und Vertreter der beteiligten Behörden und Institutionen am Oberrhein beiderseits der Grenze versammelt. Ein wichtiges Ziel dieser deutsch-französischen Zusammenarbeit ist, das Arbeitsschutzsystem des Nachbarlandes besser kennenzulernen und den Austausch von Informationen und "Best Practices“ im Arbeitsschutz zu fördern.
Der Lenkungsausschuss hat in diesem Jahr die Dokumentation "Arbeitsschutz über Grenzen hinweg - Behörden und Institutionen der deutsch-französischen Arbeitsgruppe" aktualisiert. Die PDF-Version steht Ihnen unter dem folgenden Link zum Download zur Verfügung.
Glossar "Arbeitsschutz"
Seit 1994 treffen sich die deutschen und französischen Akteure des Arbeitsschutzes, unterstützt durch das Euro-Institut, Institut für grenzüberschreitende Zusammenarbeit, zum Austausch, um das gegenseitige Verständnis und eine bessere Zusammenarbeit zu fördern. Deshalb beschlossen diese Akteure, ein Glossar zu erarbeiten und regelmäßig zu ergänzen, in dem Wörter und Ausdrücke aus der beruflichen Praxis gelistet werden, für die es in bestehenden Werken keine relevanten Übersetzungen gibt. Das vorliegende Glossar erhebt somit keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Dieses Instrument, das den im Bereich der Gesundheit und der Sicherheit am Arbeitsplatz tätigen Personen die Praxis erleichtert, möchten wir Ihnen heute in der vorliegenden Veröffentlichung zur Verfügung stellen.